Synology Hardware vorbereiten
Die Hardware-Vorbereitung ist der erste und wichtigste Schritt bei der Einrichtung Ihres Synology NAS. Eine sorgfältige Vorbereitung stellt sicher, dass Ihr System optimal funktioniert und späteren Problemen vorgebeugt wird.
Vor dem Start: Was Sie benötigen
Grundausstattung:
- Synology NAS-Gerät
- Kompatible Festplatten oder SSDs
- Kreuzschlitz-Schraubendreher (PH1/PH2)
- Netzwerkkabel (Cat5e oder höher)
- Stromkabel (im Lieferumfang enthalten)
Optional für besseren Schutz:
- Antistatik-Handschuhe oder -Armband
- Ausreichende Arbeitsplatzbeleuchtung
- Staubfreie Arbeitsumgebung
Festplattenauswahl und -kompatibilität
NAS-optimierte Festplatten verwenden:
Verwenden Sie ausschließlich für NAS-Betrieb konzipierte Festplatten, die für 24/7-Dauerbetrieb ausgelegt sind. Diese unterscheiden sich erheblich von Desktop-Festplatten durch:
- Vibrationsdämpfung für Multi-Bay-Umgebungen
- Optimierte Firmware für RAID-Betrieb
- Erweiterte Fehlerkorrektur (TLER/ERC)
- Höhere MTBF-Werte (Mean Time Between Failures)
Empfohlene Festplatten-Serien:
- Western Digital Red/Red Pro - bewährt für Synology NAS
- Seagate IronWolf/IronWolf Pro - speziell für NAS entwickelt
- Toshiba N300 - zuverlässige Alternative
Kompatibilität prüfen:
- Synology Compatibility List auf der offiziellen Website konsultieren
- Maximale Kapazität des NAS-Modells beachten
- Formfaktor (3,5" oder 2,5") entsprechend dem Modell wählen
- Gleiche Spezifikationen für alle Festplatten empfohlen
Festplatten einbauen
Sicherheitsvorkehrungen:
- NAS vollständig ausschalten und vom Strom trennen
- Antistatische Vorkehrungen treffen
- Arbeitsplatz gut beleuchten und staubfrei halten
Einbau bei werkzeuglosen Modellen
Typisch für aktuelle Synology-Modelle:
Laufwerksschächte herausziehen
- Hebel oder Griff am Schacht betätigen
- Schacht vollständig herausziehen
Festplatte einsetzen
- Festplatte mit SATA-Anschlüssen zum Schacht ausrichten
- Gleichmäßig in die Führungsschienen einsetzen
- Bis zum Anschlag einschieben
Schacht zurück ins NAS
- Schacht mit installierter Festplatte einsetzen
- Hebel zuklappen bis Einrastgeräusch hörbar
Einbau bei verschraubten Modellen
Für ältere oder kompakte Modelle:
Gehäuse öffnen
- Schrauben an der Rückseite lösen (meist 2-3 Stück)
- Gehäusedeckel vorsichtig abnehmen
Montagerahmen vorbereiten
- Mitgelieferte Montagerahmen verwenden
- Festplatte in Rahmen einsetzen
Festplatte installieren
- Mit den mitgelieferten Schrauben befestigen
- Auf festen Sitz achten, nicht überdrehen
Gehäuse schließen
- Deckel wieder aufsetzen
- Schrauben festziehen
Wichtige Hinweise zum Einbau:
- Slot-Nummerierung beachten - beginnen Sie mit Slot 1
- Bei Upgrade/Migration: Festplatten in derselben Reihenfolge einbauen
- Keine Gewalt anwenden - Festplatten sollten leicht einrasten
- SATA-Anschlüsse prüfen auf Beschädigungen vor dem Einbau
Aufstellungsort optimieren
Umgebungsbedingungen:
- Temperatur: 0°C bis 40°C Betriebstemperatur
- Luftfeuchtigkeit: 5% bis 95% (nicht kondensierend)
- Belüftung: Mindestens 12 cm Freiraum um alle Seiten
- Vibrationsfrei: Stabile, ebene Oberfläche
Standortwahl-Checkliste:
- Staubfreie Umgebung - verlängert Lebensdauer der Lüfter
- Keine direkte Sonneneinstrahlung - verhindert Überhitzung
- Entfernung zu Wärmequellen (Heizkörper, andere Geräte)
- Zugänglichkeit für Wartung und Festplattenwechsel
- Netzwerkanschluss in der Nähe
Rack-Montage (bei kompatiblen Modellen):
- 19"-Rack-Kit separat erhältlich
- Mindestabstand zu anderen Geräten einhalten
- Kabelmanagement berücksichtigen
Verkabelung vorbereiten
Netzwerkverbindung:
LAN-Port identifizieren
- Meist mit "LAN" oder Netzwerk-Symbol gekennzeichnet
- Bei mehreren Ports: LAN 1 für Erstkonfiguration verwenden
Kabelqualität sicherstellen
- Cat5e minimum für Gigabit-Verbindungen
- Cat6/6a empfohlen für zukunftssichere Installation
- Kabelintegrität prüfen - keine Knicke oder Beschädigungen
Router/Switch-Verbindung
- DHCP aktiviert am Router (Standard bei den meisten Geräten)
- Freier Port am Switch/Router verfügbar
- PoE-Kompatibilität prüfen bei entsprechenden Modellen
Stromversorgung:
- Originales Netzteil verwenden (Garantie und Sicherheit)
- USV-Integration für unterbrechungsfreien Betrieb empfohlen
- Überspannungsschutz in kritischen Umgebungen
Sicherheitsüberprüfung vor dem ersten Start
Hardware-Checklist:
- [ ] Alle Festplatten korrekt eingebaut und gesichert
- [ ] Gehäuse vollständig geschlossen und verschraubt
- [ ] Lüftungsschlitze frei von Hindernissen
- [ ] Netzwerkkabel fest verbunden
- [ ] Stromkabel korrekt angeschlossen
Erste Sichtprüfung:
LED-Status nach dem Einschalten beobachten
- Blau blinkend: Startvorgang läuft
- Blau durchgehend: System bereit
- Orange/Rot: Problem identifizieren
Geräuschpegel normal
- Leises Summen der Lüfter ist normal
- Klickgeräusche von Festplatten können auf Defekt hinweisen
Erste Erreichbarkeit
- Nach 2-3 Minuten über find.synology.com auffindbar
- Alternativ Router-Webinterface für IP-Adresse prüfen
Häufige Probleme bei der Hardware-Vorbereitung
NAS startet nicht:
- Stromverbindung überprüfen
- Festplatten-Kompatibilität kontrollieren
- Mindestanzahl Festplatten für das Modell installiert
Festplatten werden nicht erkannt:
- SATA-Anschlüsse auf Beschädigungen prüfen
- Festplatten-Gesundheit mit anderem System testen
- Slot-Reihenfolge kontrollieren
Überhitzung bereits beim Start:
- Lüftungsschlitze von Staub befreien
- Umgebungstemperatur reduzieren
- Aufstellungsort mit besserer Belüftung wählen
Best Practices für die Zukunft
Erweiterbarkeitsvorbereitung:
- Skalierungsplan bereits bei der Hardware-Auswahl berücksichtigen
- Netzwerk-Infrastruktur für höhere Bandbreiten vorbereiten
- UPS-Integration von Anfang an planen
Wartungsfreundlichkeit:
- Dokumentation der Festplatten-Seriennummern und Einbaudaten
- Ersatzteile-Strategie entwickeln
- Regelmäßige Überprüfung der Hardware-Gesundheit einplanen
Sicherheitsaspekte:
- Physische Sicherheit des Aufstellungsorts
- Zugriffskontrolle auf die Hardware
- Diebstahlschutz bei wertvollen Installationen
Mit dieser sorgfältigen Hardware-Vorbereitung ist Ihr Synology NAS optimal für die anschließende DSM-Installation und Konfiguration vorbereitet. Eine gewissenhafte Vorbereitung zahlt sich durch jahrelangen zuverlässigen Betrieb aus.